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Nachhaltigkeit

Emissionsfreie Transporte? Unverzichtbar

Nachhaltigkeit ist in Logistikprozessen längst kein „Nice-to-have“, sondern ein „Must-have“. Welche Rolle die Dekarbonisierung von Lieferketten bei Hellmann spielt, erläutert COO Jonathan Adeoye.

Oktober 2025 - Für Jonathan Adeoye, COO Road im International Executive Board (IEB) von Hellmann Worldwide Logistics und Mitglied des SAE-Aufsichtsrats, ist Nachhaltigkeit eine strategische Komponente der Unternehmensführung. Wir sprachen mit ihm über den Weg zur Emissionsfreiheit, "grüne Korridore" bei SAE und die Frage, ob Kunden bereit sind, für Umweltengagement höhere Preise zu zahlen.

Wie setzt Hellmann seine Nachhaltigkeitsziele um?

Unsere Nachhaltigkeitsziele setzen wir konsequent und messbar um. Dafür ist eine verlässliche Datenbasis unerlässlich: Durch die Zusammenarbeit mit Shipzero erfassen wir unsere Emissionen über alle Verkehrsträger und in allen Scopes (1–3) und schaffen Transparenz. Auf dieser Basis haben wir im Rahmen unserer Cleaner Roadfreight-Initiative konkrete Maßnahmen definiert, um unsere bis 2030 gesteckten Meilensteine zu erreichen. 

Im Landverkehr reduzieren wir unseren CO₂-Fußabdruck aktuell durch einen Mix aus alternativen Antrieben – von E-Trucks über BIO-LNG bis hin zu Wasserstofffahrzeugen – und fördern deren Einsatz auch bei unseren Partnern. Außerdem steigern wir Effizienzen und treiben die Dekarbonisierung unserer Logistikprozesse voran, indem wir innovative Technologien wie KI-gestützte Tourenplanung einsetzen, mehr multimodale Transporte realisieren sowie – gemeinsam mit Netzwerkpartner wie der SAE – sog. grüne Korridore entwickeln. Parallel investieren wir in Photovoltaik, Wärmepumpen, Ladeinfrastruktur und intelligente Energiesysteme an unseren Standorten.

Wie bewerten Kunden das „Cleaner Logistics“-Engagement?

Das Engagement unserer Cleaner Logistics-Initiative wird von unseren Kunden durchweg positiv bewertet. Für viele ist entscheidend, dass wir sie aktiv dabei unterstützen, ihre eigenen Nachhaltigkeitsziele zu erreichen – sei es durch die gemeinsame Reduzierung von CO₂-Emissionen oder die gezielte Umstellung bestehender Verkehre auf alternative Antriebe. Auch wenn noch nicht alle bereit sind, höhere Preise für grüne Logistikprodukte zu zahlen, sehen wir keine Alternative zur Transformation. Nachhaltigkeit ist für uns eine unverzichtbare Voraussetzung, um langfristig erfolgreich zu sein. Deshalb stehen wir unseren Kunden mit innovativen, grünen Lösungen auf diesem Weg verlässlich zur Seite, um den Weg gemeinsam und konsequent zu gehen.

Haben emissionsfreie Transporte auch im internationalen Stückgutverkehr eine Bedeutung für Hellmann?

Um die Dekarbonisierung der Logistik langfristig zu erreichen, sind emissionsfreie Transporte auch im internationalen Stückgutverkehr unverzichtbar. Der Einsatz von E-Trucks ist heute aufgrund hoher Anschaffungskosten, geringer Reichweiten und fehlender Ladeinfrastruktur noch eingeschränkt. Wir sind jedoch überzeugt, dass sinkende Fahrzeugpreise, steigende Reichweiten und der Ausbau von Ladeinfrastruktur den internationalen Einsatz von E-Lkw mittelfristig deutlich vorantreiben werden. Hellmann investiert bereits heute an seinen Niederlassungen in eigene Ladepunkte, um einen Beitrag für die Zukunft der E-Mobilität im Schwerlastverkehr zu leisten. 

Aktuell setzen wir im internationalen Verkehr allerdings auf LNG- und zunehmend Bio-LNG-Fahrzeuge als Brückentechnologie, um auch heute schon den CO₂-Ausstoß spürbar zu reduzieren. Unser Ziel ist klar: Schritt für Schritt den Übergang zu einem emissionsfreien internationalen Stückgutverkehr gestalten.